12. Fehlerbehebung
Mit den folgenden Verfahren können die meisten Fehler schnell identifiziert werden. Falls Sie einen Fehler nicht beheben können, wenden Sie sich bitte an Ihren Victron Energy Händler.
12.1. Allgemeine Fehleranzeigen
Problem | Grund | Lösung |
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Keine Ausgangsspannung an AC-Out-2. | im Wechselrichterbetrieb | |
Der Multi schaltet nicht von Netzbetrieb in Wechselrichterbetrieb und umgekehrt. | Der Leistungsschalter oder die Sicherung im Wechselstrom-Eingang ist aufgrund von Überlastung geöffnet. | Beheben Sie die Überlastung oder den Kurzschluss an AC-out-1 oder AC-out-2 und aktivieren Sie die Sicherung/den Schutzschalter wieder. |
Der Wechselrichter arbeitet nach dem Einschalten nicht. | Die Batteriespannung ist deutlich zu hoch oder zu niedrig. Am Gleichstromanschluss liegt keine Spannung an. | Stellen Sie sicher, dass die korrekte Batteriespannung anliegt. |
„Niedriger Batteriestand“ | Die Batterie-Spannung ist niedrig. | Laden Sie die Batterie und prüfen Sie die Anschlüsse. |
„Niedriger Batteriestand“ (Abschaltung) | Das Gerät schaltet wegen zu niedriger Batteriespannung ab. | Laden Sie die Batterie und prüfen Sie die Anschlüsse. |
„Überlastung“ | Die anliegende Last ist größer als die Nennleistung. | Lastreduzierung |
„Überlastung“ (Abschaltung) | Das Gerät schaltet wegen erheblicher Überlastung ab. | Lastreduzierung |
„Übertemperatur“ | Die Umgebungstemperatur ist hoch, oder die Belastung ist zu hoch. | Der Einbauort muss kühl und gut belüftet sein; Die Belastung muss zurückgenommen werden |
„Niedrige Bat V Überlastung“ (Abschaltung) | Niedrige Batteriespannung und zu hohe Belastung | Aufladen der Batterie; Abklemmen oder Reduktion der Belastung. Einbau größerer Batterien. Kürzere oder dickere Kabel. |
„Hohe DC-Brummspannung“ | Brummspannung am Gleichstromanschluss übersteigt 1,5 Vrms. | Überprüfen Sie Batteriekabel und Anschlüsse. Überprüfen Sie die Batteriekapazität und erhöhen Sie diese u.U. |
„DC Brummspannung - Abschaltung“ | Der Wechselrichter hat sich wegen zu hoher Brummspannung am Eingang abgeschaltet. | Vergrößern Sie die Batteriekapazität. Verwenden Sie dickere bez. kürzere Kabel. Führen Sie durch Aus/Ein-Schalten einen Reset des Wechselrichters durch. |
Das Ladegerät arbeitet nicht. | Netzspannung und/oder Netzfrequenz liegen außerhalb der Sollwerte. | Sorgen Sie für den richtigen Spannungsbereich (185 VAC bis 265 VAC) und den passenden Frequenzbereich (Standard Einstellung 45-65 Hz). |
Der Leistungsschalter oder die Sicherung im Wechselstrom-Eingang ist aufgrund von Überlastung geöffnet. | Beheben Sie die Überlastung oder den Kurzschluss an AC-out-1 oder AC-out-2 und aktivieren Sie die Sicherung/den Schutzschalter wieder. | |
Die Batterie-Sicherung ist kaputt. | Tauschen Sie die Batterie-Sicherung aus. | |
Die Verformung der Eingangsspannung ist zu groß (Generator Einspeisung). | Wählen Sie die Einstellungen “WeakAC” und schalten Sie die Dynamische Strombegrenzung ein. | |
Das Ladegerät arbeitet nicht. Konstantstrom-Schutz gezeigt | befindet sich im Modus Bulk Protection (Konstantstrom-Sicherung), folglich wurde die maximale Konstantstromladezeit von 10 h überschritten. Eine solch lange Ladezeit kann auf einen Systemfehler hindeuten (z. B. Kurzschluss der Batteriezelle). | Batterien überprüfen. HINWEIS: Der Fehlermodus lässt sich durch ein Aus- und erneutes Einschalten des zurücksetzen. Bei standardmäßiger Fabrikeinstellung ist am der Modus „Bulk Schutz“ eingeschaltet. Der Konstantstrom-Schutz-Modus lässt sich nur mithilfe von VEConfigure ausschalten. |
Die Batterieladung bleibt unvollständig. | Der Ladestrom ist zu hoch, so dass die Konstantspannungsphase zu früh erreicht wird. | Stellen Sie den Ladestrom auf Werte zwischen dem 0,1- und 0,2-fachen der Batteriekapazität. |
Die Batterieanschlüsse sind nicht in Ordnung. | Überprüfen Sie die Batterieanschlüsse. | |
Der Konstantspannungswert ist nicht korrekt (zu niedrig) eingestellt. | Stellen Sie die Konstantspannung auf einen korrekten Wert ein. | |
Der Erhaltungsspannungswert ist nicht korrekt (zu niedrig) eingestellt. | Stellen Sie die Erhaltungs-Spannung auf einen korrekten Wert ein. | |
Die verfügbare Ladezeit reicht für eine Vollladung nicht aus. | Erhöhen Sie die Zeitspanne und den Ladestrom. | |
Die Konstantspannungszeit ist zu kurz. Bei ‘angepasstem’ Laden kann ein bezüglich der Batteriekapazität zu hoher Ladestrom der Grund sein. Damit wird dann auch die Konstantstromphase zu kurz. | Verringern Sie den Ladestrom oder wählen Sie bezüglich der Zeiten Festwerte. | |
Die Batterie wird überladen. | Die Spannung der Konstantspannungsphase ist falsch eingestellt (zu hoch). | Stellen Sie die Konstantspannung auf einen korrekten Wert ein. |
Die Batterieanschlüsse sind nicht in Ordnung. | Überprüfen Sie die Batterieanschlüsse. | |
Die Erhaltungsspannung ist falsch (zu hoch) eingestellt. | Stellen Sie die Erhaltungs-Spannung auf einen korrekten Wert ein. | |
Die Batterie ist defekt. | Wechseln Sie die Batterie aus. | |
Die Batterie wird zu warm (wegen schlechter Lüftung, zu hoher Umgebungstemperatur oder zu hohem Ladestrom). | Verbessern Sie die Lüftung, bringen Sie die Batterie an einen kühleren Einbauort, reduzieren Sie den Ladestrom, und schließen Sie den Temperaturmessgeber an. | |
Der Ladestrom geht gegen Null zurück, sobald die Konstantspannungsphase beginnt. | Der Temperatursensor ist defekt. | Lösen Sie den Stecker des Temperatur-Fühlers im . Falls innerhalb von ca. einer Minute die Lade-Funktion wieder in Ordnung ist, muss der Temperaturfühler ausgetauscht werden. |
Die Batterie ist überhitzt (+50 °C) | Installieren Sie die Batterie in kühlerer Umgebung. | |
Reduzieren Sie den Ladestrom. | ||
Überprüfen Sie die Batterie auf inneren Kurzschluss. |
12.2. VE.Bus-Fehlercodes
In einem VE.Bus System können verschiedene Fehlermeldungen angezeigt werden. Diese Codes werden auf der vorderen GX-Anzeige angegeben.
Um einen VE.Bus-Fehlercode korrekt zu interpretieren, ist die Dokumentation zu den VE.Bus-Fehlercodes zu beachten. Siehe:
https://www.victronenergy.com/live/ve.bus:ve.bus_error_codes.
Code | Bedeutung: | Ursache / Lösung: |
---|---|---|
1 | Das Gerät ist abgeschaltet, weil eine andere Phase im System ausgefallen ist. | Kontrollieren Sie die fehlerhafte Phase. |
3 | Im System wurden mehr oder weniger Geräte als erwartet gefunden. | Das System ist schlecht konfiguriert; Führen Sie eine Neukonfiguration durch. Neukonfiguration des Systems. Wenn der Fehler weiterhin besteht, sind die Kommunikationskabel möglicherweise fehlerhaft oder nicht richtig angeschlossen. Kontrollieren Sie die Verkabelung und schalten Sie das System aus und wieder an. |
4 | Es wurde kein Einzelgerät gefunden. | Überprüfen Sie die Kommunikationsverkabelung. |
5 | Überspannung am Wechselstrom-Ausgang. | Kontrollieren Sie die Wechselstrom-Verkabelung. |
10 | Es besteht ein Zeitsynchronisationsproblem. | Bei korrekter Installation darf das nicht vorkommen. Überprüfen Sie die Kommunikationsverkabelung. |
14 | Das Gerät kann keine Daten übermitteln. | Überprüfen Sie die Kommunikationsleitung. (Möglicherweise liegt ein Kurzschluss vor.) |
17 | Eines der Geräte hat die „Master“- Funktion übernommen, da der ursprüngliche Master ausgefallen ist | Überprüfen Sie das ausgefallene Gerät. Überprüfen Sie die Kommunikationsverkabelung. |
18 | Es ist eine Überspannung vorhanden. | Überprüfen Sie die Wechselstromverkabelung. |
22 | Dieses Gerät arbeitet nicht in der „Slave“-Funktion. | Bei dem Gerät handelt es sich um ein älteres und unpassendes Modell. Tauschen Sie das Gerät aus. |
24 | Die System-Sicherheits-Umschaltung ist aktiviert. | Bei korrekter Installation darf das nicht vorkommen. Schalten Sie alle Geräte aus und dann wieder an. Falls das Problem weiterhin besteht, ist die Gesamtinstallation gründlich zu überprüfen. Mögliche Lösung: Erhöhen Sie die untere Begrenzung des Wechselstrom-Eingangs auf 210 VAC (Werkseinstellung ist 180 VAC). |
25 | Firmware Inkompatibilität. Ein angeschlossenes Gerät hat veraltete Firmware, die ein Zusammenwirken mit diesem Gerät nicht ermöglicht. | 1) Schalten Sie alle Geräte aus. 2) Schalten Sie das Gerät, das die Fehlermeldung gab, wieder an. 3) Schalten Sie dann nacheinander die anderen Geräte ein, bis die Fehlermeldung erneut auftritt. 4) Sorgen Sie für ein Update der Firmware in dem Gerät, das zuletzt eingeschaltet wurde. |
26 | Interner Fehler | Dieser Fehler tritt normalerweise nicht auf. Schalten Sie alle Geräte aus und dann wieder an. Falls das Problem weiterhin besteht, nehmen Sie Kontakt mit Victron Energy auf. |
12.3. GX-Gerät – Werkseitige Rückstellung
Eine werkseitige Rückstellung der GX-Karte erfolgt durch Einstecken eines USB-Sticks in den USB-Anschluss, auf dem sich eine spezielle Rücksetzdatei befindet. Die Rückstellung erfordert die Venus-Firmware-Version 2.12 oder höher und beinhaltet keine Tasten oder Bildschirme.
Wenn die GX-Karte aufgrund eines vergessenen Kennworts für die Remote Console ausgesperrt ist.
Wenn Restspeicher aus einer früheren Umgebung (z. B. entdeckte PV-Wechselrichter) entfernt werden müssen.
Um falsch konfigurierte Einstellungen, die ein ungewöhnliches Verhalten verursachen, zurückzusetzen.
Wenn die Datenpartition aufgrund von Änderungen des Betriebssystems der GX-Karte voll ist
Wenn es einen Fehler in einer Beta-Testversion der Firmware gibt.
Wenn es keine Probleme gibt, aber ein sauberer Start gewünscht wird.
Laden Sie die Datei venus-data-90-reset-all.tgz herunter.
Kopieren Sie die Datei auf einen leeren, neu formatierten FAT32-USB-Stick. Entpacken, entpacken oder benennen Sie die Datei nicht um.
Wenn auf der GX-Karte eine Firmware zwischen Version 2.12 und 3.10 installiert ist, wird nur die Ausführung einer einzelnen Datei unterstützt. In diesem Fall sollten Sie entweder die Firmware auf der GX-Karte aktualisieren oder die heruntergeladene Datei in „venus-data.tgz“ umbenennen, bevor Sie sie auf den USB-Stick kopieren.
Schalten Sie das Gerät aus.
Stecken Sie den USB-Stick ein und schalten Sie das Gerät wieder ein.
Warten Sie, bis die GX-Karte vollständig gestartet ist.
Entfernen Sie den USB-Stick.
Schalten Sie das Gerät aus oder verwenden Sie die Funktion Neustart im Menü Einstellungen → Allgemein.
Wenn die werkseitige Rückstellung nicht funktioniert, ist eine Neuinstallation des Venus OS erforderlich. Wenden Sie sich dazu an Ihren Zulieferer von Victron.
12.4. GX-Gerät – Neuinstallation von Venus OS
Achtung
Wenden Sie diese Vorgehensweise nur als letzte Möglichkeit an, nachdem die GX-Gerät – Werkseitige Rückstellung-Vorgehensweise und alle anderen Optionen zur Fehlerbehebung ausgeschöpft wurden!
Diese Vorgehensweise dient dazu, ein defektes Gerät zu reparieren und ist nicht für Geräte geeignet, die hochfahren und ein seltsames Verhalten zeigen.
Warnung
Bei dieser Vorgehensweise müssen Sie den Deckel des Geräts öffnen und die Batterie anschließen, während das Gerät geöffnet ist. Dadurch setzen Sie sich gefährlichen Spannungen aus.
Diese Vorgehensweise sollte nur von Händlern, Vertriebspartnern, Elektrotechnikern oder professionellen Anwendern von Victron Energy durchgeführt werden.
Wenn Sie sich bei dieser Vorgehensweise unsicher sind, ziehen Sie Ihren Händler oder Vertriebspartner von Victron Energy zu Rate.
Warnung
Wenn Sie die Batterie anschließen, während das Gerät geöffnet ist, setzen Sie sich dadurch gefährlichen Wechsel- oder Gleichspannungen aus, die nicht isoliert werden können.
Verwenden Sie stets isolierte Werkzeuge.
Verhindern Sie Kurzschlüsse zwischen den Klemmen der Batterie, den Wechselstromanschlüssen und den internen Platinen.
Hinweis
Bei dieser Vorgehensweise werden alle Daten der Partition, einschließlich aller Einstellungen, gelöscht.
Nach dieser Vorgehensweise kann es erforderlich sein, das VRM-Autorisierungs-Token zurückzusetzen.
Vorgehensweise bei der Neuinstallation von Venus OS für MultiPlus-II GX | |
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1 | Laden Sie das Installations-Image (venus-install-sdcard-nanopi-*.img.zip) hier herunter: https://updates.victronenergy.com/feeds/venus/release/images/nanopi/ |
2 | Verwenden Sie Balena Etcher, um das Image auf eine microSD-Karte zu übertragen. Laden Sie Etcher von hier herunter: https://etcher.balena.io/. Die Anwendung entpackt das Archiv automatisch. |
3 | Schalten Sie das Gerät aus. |
4 | Trennen Sie alle elektrischen Verbindungen an der Unterseite des Geräts. |
5 | Entfernen Sie die Schrauben der vorderen Abdeckung; es gibt vier Schrauben auf jeder Seite, drei auf der Unterseite. Entfernen Sie außerdem die beiden Schrauben der Bodenplatte, eine auf jeder Seite und zwei auf der Rückseite. |
6 | Entfernen Sie die vordere Abdeckung. Achten Sie auf das Flachbandkabel, das mit dem Display an der Abdeckung verbunden ist. |
7 | Suchen Sie die Position der GX-Karte, die in der Abbildung unten durch den roten Kreis gekennzeichnet ist. |
7 | Drehen Sie die Bodenplatte vorsichtig um, um die GX-Karte freizulegen. |
8 | Stecken Sie die microSD-Karte mit den Kontakten nach oben in den SD-Kartenschlitz. |
9 | Schließen Sie die Batterie an und schalten Sie das Gerät ein. Warten Sie 2 Minuten, bis der Installationsvorgang abgeschlossen ist. |
10 | Entfernen Sie die microSD-Karte. |
11 | Setzen Sie das Gerät wieder zusammen. |
12 | Schalten Sie das Gerät aus und ein. Schalten Sie das Gerät aus und dann wieder ein. |